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Netzwerktreffen von Kirche und Tourismus

Das diesjährige Netzwerktreffen von Akteuren aus den Bereichen Touristik und Kirche im Tourismus stand in Carolinensiel unter dem Titel „Aktion und Kontemplation – Tourismus und Freiräume“. Als Vorsitzender des Arbeitskreises Kirche im Tourismus hatte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr zu diesem Thema eingeladen, weil die Landeskirche Hannovers ihr kirchliches Leben im Jahr 2019 unter dem Motto „Zeit für Freiräume“ gestaltet. „Freiräume bieten die Gelegenheit, einfach mal etwas anderes zu machen oder mal was ganz anders zu machen“, sagte der Regionalbischof. Freiräume könnten die Routine auf den Prüfstand stellen und helfen, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Auch gebe es die Möglichkeit, mal etwas Neues auszuprobieren, dafür aber Altes sein zu lassen.

Kai Koch, Geschäftsführer Nordseebad Carolinensiel-Harlesiel, brachte mit seinem Vortrag die Sicht eines Touristikers auf dieses Thema. „Um Freiräume kümmern wir Touristiker uns eigentlich jeden Tag, geht es uns doch darum, unseren Gästen Freiräume zu schaffen, die sie zur Erholung nutzen können“, sagte Koch. „Wir haben eine große Verantwortung, indem wir Räume gestalten und Angebote schaffen für unsere Gäste.“ Die Urlauber wollten heute in kurzer Zeit viel Kraft tanken für den Alltag. Dabei schenke nicht nur Ruhe Kraft. Es gebe auch Erlebnisurlauber, die „Action“ brauchten. Der Gast müsse die Räume frei wählen können, die er für seine Erholung brauche. Es gehe darum, den Gast da abzuholen, wo er stehe. „Wir brauchen Freiräume für die individuelle Entwicklung“, so Koch. Die Kirche sei der Ort, der das über Generationen hinweg geschafft habe. Sie stehe nicht ohne Grund mitten im Ort. „Wir haben mit der Kirche einen tollen Partner vor Ort. Dafür gebührt ihr mein Dank!“

Dr. Karoline Läger-Reinbold, Projektkoordinatorin „Zeit für Freiräume 2019“ der Landeskirche Hannovers, stellte die Projektidee der Landeskirche vor. Nach den vielen Themenjahren zur Vorbereitung auf das 500-jährige Reformationsjubiläum möchte Landesbischof Ralf Meister gemeinsam mit dem Bischofsrat die Gemeinden anregen, sich im Jahr 2019 Zeit für Freiräume zu nehmen. Was das genau bedeute, müsse jede Gemeinde für sich selbst herausfinden, so Läger-Reinbold. Es dürfe dabei experimentiert werden. „Wir stehen vor einem kreativen Prozess. Mehr Zeit und Raum tun uns und unserer Kirche gut, um herauszufinden, was in unserem Tun und Lassen im Geist Christi geschieht oder ihm schadet“, so die Theologin. Diese Zeit für Freiräume sei ein geistliches Anliegen.

In den Gesprächen zwischen Touristikern und kirchlichen Akteuren wurde deutlich, dass die Zeit für Freiräume auch einmal die Selbstoptimierung in Frage stellen könne, unter der es heutzutage fast üblich geworden sei, sein Leben zu gestalten.

Man dürfe auch Fehler machen, ja sogar Fehler auch feiern, dann falle es einem leichter, Freiheit und Kreativität zu entwickeln, berichtete Imke Wemken, Geschäftsführerin der Ostfriesland Tourismus GmbH aus Leer, aus ihrer Arbeit.

Auf Einladung von Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr treffen sich Akteure aus den Bereichen Touristik und Kirche im Tourismus einmal im Jahr zum Informationsaustausch. Diesmal hielt Pastorin Arnhild Bösemann eine Andacht mit einer Kirchenführung in der Deichkirche in Carolinensiel. Vorbereitet wurde das Treffen im Gemeindehaus der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Carolinensiel von Pastorin Antje Wachtmann aus Aurich, Referentin für Kirche im Tourismus im Haus kirchlicher Dienste der Landeskirche Hannovers. Wachtmann begrüßte den Leitenden Referenten Kirche im Tourismus im Haus kirchlicher Dienste Hannover, Klaus Stemmann, und stellte aktuelle Projekte von Kirche im Tourismus vor. Dazu gehören eine Fachtagung zu Thema „Licht im Kirchenraum“ am 24. Oktober und zum Thema „Bilder vom Pilgern“ vom 29. bis 31. Oktober in Loccum, auch der Nordseelauf, der vom 9. bis 16. Juni unter dem Motto „Mach nicht halt - lauf gegen Gewalt“ begleitet wird. Am 12. Juni hält Landessuperintendent Dr. Klahr die Zeitansage auf der Insel Baltrum. Auch gebe es noch freie Plätze in der Kirchenführerausbildung, berichtete Wachtmann.

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